Dienstag, 31. Oktober 2006

Rezension Studieren mit dem Computer

Horstkemper, Gregor. Studieren mit dem Computer. In: Schmale, Wolfgang (Hrsg.): Schreib-Guide Geschichte, 2. Aufl. Wien, 2006. S. 205-229.

Der Artikel „Studieren mit dem Computer“ von Gregor Horstkemper ist in drei Abschnitte gegliedert. Der erste Abschnitt befasst sich mit der Textverarbeitung. Umfassend wird über die Funktionsweisen von Textverarbeitungsprogrammen informiert. Von Gliederungsfunktionen, über Computer gestützte Diktiersystemen, automatischen Rechtschreibkontrolle, Verwaltung von Fußnoten bis hin zur automatischen Anfertigung eines Inhaltsverzeichnis wird ein vollständiger praxisnaher Überblick über die Tools der gängigsten Textverarbeitungsprogramme dargeboten.
Das zweite Kapitel widmet sich dem Thema: Informationsmanagement mit Datenbankprogrammen. Horstkemper legt dem Leser nahe, bei der Verwaltung einer größeren Menge an Informationen eine Datenbanksoftware zu verwenden. Es wird das Programm Citavi empfohlen, zum Beispiel zur Verwertung von Literaturdaten. In weiterer Folge werden das digitalisierte Karteikartensystem und seine vielfältigen Funktionen erläutert bzw. die Vorteile gegenüber dem gängigen Blättersystem argumentiert. So kann in den Literaturverwaltungsprogrammen auch eine Datenbank aus Exzerpten und Aufsätzen relevanter Themengebiete angelegt werden. Zusätzlich wird auf eine Zeitplanungssoftware hingewiesen, exemplarisch zur Erstellung des Stundenplanes. Jedoch sollte bei all den Vorteilen, die eine Benutzung von Datenbankprogrammen mit sich bringt, auch der notwendige zeitliche Aufwand bedacht werden „der in einem vernünftigen Verhältnis zum Nutzen“ stehen soll, wie Horstkemper anmerkt.
Im dritten Abschnitt wird die Rolle des Internets als Publikations- und Kommunikationsmedium beleuchtet. Der Autor weist auf die Wichtigkeit des Internets für die wissenschaftliche Arbeit hin. So stellt das Internet durch die Verknüpfung von Millionen von Servern auf der ganzen Welt ein unentbehrliches Netzwerk wissenschaftlicher Informationsangebote zur Verfügung. Die teilweise „chaotisch zu nennende Mischung aus Angeboten von extrem unterschiedlicher Qualität“ macht eine sehr gewissenhafte Prüfung der Inhalte unabdingbar.
Manche Institute bieten qualitätsgeprüfte Internetquellen frei zugänglich für jeden interessierten Nutzer an. Sie weisen unterschiedliche Schwerpunkte und Aktualitätsgrade auf. Im Zusammenhang mit Online-Tutorien wird auf die Internetplattform „Geschichte online“ Aufmerksam gemacht, Lehrende und Studenten haben hier die Möglichkeit, Materialien zu publizieren.
Nachschlagewerke im Internet sind meist Parallelversionen zu gedruckten Versionen. Zum Beispiel das Kirchenlexikon. Der Autor gibt zu Bedenken, dass das bekannte online Nachschlagewerk Wikipedia mit Vorsicht zu betrachten ist. Da es ein „Community“-Projekt ist, das ohne feste Redaktionsstrukturen auskommen muss und die Qualität der einzelnen Artikel großen Schwankungen unterworfen.
Zahlreiche Bibliothek haben schon für mehr als fünfzehn Jahren ihre wertvollen Bestände zu digitalisieren und teilweise in Volltext oder in Grafiken online für die Benutzer zur Verfügung gestellt. Das umfangsreichste Projekt dieser Art in Österreich ist „austrian literature online“.
Ein weiterer wichtiger Aspekt des Internets ist die Kommunikation. Hier steht an vorderster Stelle die wissenschaftliche Verständigung via E-Mail aber auch die im M4 Kurs verwendeten Weblogs werden vom Autor erwähnt.
Gregor Horstkemper gibt in diesem Artikel einen verständlichen und einfach zu lesenden Überblick über die wichtigsten Funktionen des Internets und des World Wide Webs für Studenten und Wissenschaftler. Die ausgezeichnete Gliederung ist sicher eines der größten Pluspunkte dieser Zusammenstellung von Informationen.
Die präsentierten Inhalte haben alle einen für mich als österreichischen Studenten willkommenen Heimatbezug. So werden viele Beispiele gebracht, die auch mich großteils betreffen. Der Laie wird meines Erachtens keine Probleme haben, den Text und die im Aufsatz beschriebenen Funktionen nachvollziehen zu können. Als Kritikpunkt lässt sich hier aber auch bemängeln, dass der Artikel für den Studierenden, der sich schon etwas mit dieser Materie befasst hat, nicht viele neue Erkenntnisse beinhaltet. Darauf scheint der Text aber auch nicht ausgelegt zu sein, hingegen wird ein weiter Überblick über Computer und Internet für das Studium vermittelt, ohne sich in Details zu verlieren. Doch ist für mich ein großer Überhang an positiven Argumenten für das Arbeitens mit Computer und Internet zu erkennen und wenige kritische Anmerkungen. Die finanziellen Belastungen, die dazu beitragen können manche Gruppen aus dem wissenschaftlichen Diskurs auszuschließen, werden nur wenig oder sehr geschönt dargestellt. Denn so problemlos wie es der Autor beschreibt ist es aus meiner Erfahrung nicht ohne eigens erworbenen PC auf der Universität (Wien) zu studieren.

Mittwoch, 18. Oktober 2006

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M4 Andreas Csar

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